Pflegezusatzversicherung

Pflege wird immer wichtiger

Pflegezusatzversicherung

Was ist eine Pflegezusatzversicherung?

Jeder, der in Deutschland Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist, zahlt mit seinen Beiträgen einen Teil seiner Pflegeversicherung. Allerdings kann die Pflegeversicherung nur als eine Art Teilkasko Versicherung angesehen werden, die nur einen Teil der entstehenden Pflegekosten abdeckt.

Da jeder 2. zum Pflegefall wird, viele davon krankheitsbedingt bereits vor der Vollendung des 65. Lebensjahrs, entstehen hier hohe Kosten, die von den Krankenkassen nicht abgedeckt werden können. Für den Versicherten heißt das konkret, dass ein Teil seiner Pflegekosten nicht gänzlich von seiner Kasse bezahlt wird. Es entsteht ein Defizit, mitunter von mehreren hunderten Euro, je nach Pflegestufe, dass vom Patienten selbst getragen werden muss. Kann der zu pflegende diese Kosten nicht selbst übernehmen, müssen die Angehörigen die anfallenden Gelder zahlen.
Hier kann aber auch die Pflegezusatzversicherung greifen. Diese übernimmt die Differenz des Betrages, der von der normalen Pflegeversicherung nicht mehr übernommen wird.

Pflegezusatzversicherung Vergleich es hier:

Wer sollte über eine Pflegezusatzversicherung nachdenken?

Leider kann jeder zum Pflegefall werden. Durch einen Unfall oder eine akute Erkrankung ist ein Anstieg der jungen Pflegefälle bei unter 65 jährigen deutlich zu erkennen. Es ist also sinnvoll, schon früh über die Kostendeckung im Pflegefall nachzudenken. Wer bereits in jüngeren Jahren eine Pflegezusatzversicherung abschließt, der kann sich über geringere Beiträge freuen, mit steigendem Alter oder im Falle einer Erkrankung steigen die Beitragskosten schnell an. Sinnvoll ist eine zusätzliche private Pflegeversicherung allemal, da die Kosten im Falle einer Pflegebedürftigkeit schnell in die Tausende gehen können. Somit stellen sie ein enormes finanzielles Risiko im Alter da.

Für wen ist die zusätzliche Versicherung wichtig?

Eine günstige Pflegezusatzversicherung, vertraglich abgeschlossen in jungen Jahren mit einer niedrigen Rate kann im Alter für eine finanzielle Entlastung sorgen. Wer nicht gerade mehrere zehntausend Euro auf dem Sparbuch hat, dass im Falle einer Pflegesituation alle anfallenden Kosten abdeckt, ist mit einer günstigen Pflegezusatzversicherung gut beraten. Denn: Kann der pflegebedürftige Patient die entstehenden kosten nicht selbst abdecken, werden seine nächsten Angehörigen zur Kasse gebeten. Wer diese Bürde seinem Ehepartner, den Kindern oder Kindeskindern nicht auferlegen möchte, für den ist Pflegezusatzversicherung ein gutes Modell um sich im Fall des Falles abzusichern.

Greift die Versicherung sofort oder gibt es eine zeitliche Eingrenzung?

Die private Pflegeversicherung, die das Defizit zwischen der gesetzlichen Leistung und der selbst zu zahlenden Kosten abdeckt, greift direkt im Pflegefall nach Vertragsabschluss. Allerdings wird zunächst durch einen Gutachter des medizinischen Dienstes festgestellt, der dann die entsprechende Pflegestufe einschätzt.
Liegt bereits eine schwerwiegende Erkrankung vor, zum Beispiel Demenz oder Multiple Sklerose, kann keine Pflegezusatzversicherung mehr abgeschlossen werden.

Welche Kosten deckt die Pflegezusatzversicherung?

Die Pflegezusatzversicherung wird in verschiedenen Modellen angeboten. Bei Vertragsabschluss wählt man das Modell, dass einem für den eigenen Lebensstil am sinnvollsten erscheint.

Tagesgeld

Entscheidet sich der Versicherungsnehmer für das Tagesgeld, wird ihm im Pflegefall ein vorher bestimmter täglich Beitrag zur Unterstützung von privat organisierter Pflege garantiert. Der zu zahlende Tagessatz berechnet sich aus den bislang eingezahlten Beiträgen sowie der Pflegestufe. Der Patient erhält bei diesem Modell den berechneten Vertrag und muss sich um die Kostendeckung bei seinem Pfleger kümmern.

Pflegekosten Police bei kommerzieller Pflege

Bei diesem Versicherungsmodell werden Leistungen, die sich aus dem aktuellen Pflegekatalog ergeben gezahlt. Allerdings dürfen hierzu keine Unterkunftskosten zugerechnet werden. Ein Nachweis über die erbrachten Pflegeleistungen wird seitens der Versicherung auf jeden Fall gefordert. Die Pflegezusatzversicherung übernimmt einen bestimmten Prozentsatz der Kosten, die nicht durch die gesetzliche Pflegeversicherung abgedeckt werden.
Diese Variante der Pflegezusatzversicherung richtet sich an die Patienten, die keine private Pflege in Anspruch nehmen wollen oder können und auf professionelle Pflegedienstleister angewiesen sind. Der Betrag geht in diesem Fall direkt an den Dienstleister, der Patient hat keine Verfügungsgewalt über den gezahlten Betrag.

Pflege-Rentenversicherung

Ein Sondermodell der Versicherungen ist die Pflege-Rentenversicherung. Aus den zuvor gezahlten Beiträgen errechnet sich das Pflegegeld, dass für eine private Betreuung oder die Pflege in einer speziellen Unterbringung frei eingesetzt werden kann. Im Pflegefall zahlt die Versicherung den errechneten Betrag , wie bei den vorher erklärten Modellen, bis zum Tod des Versicherungsnehmers.

Die Laufzeit einer Pflegezusatzversicherung

Je nach Anbieter und Vertrag beträgt die Laufzeit der Pflegezusatzversicherung mindestens ein Jahr. Aber auch Laufzeiten von bis zu drei Jahren sind üblich. Kündigt der Versicherungsnehmer seinen Versicherungsvertrag nicht, so verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr.
Üblicherweise wird die Pflegezusatzversicherung bis zur Vollendung des 85. Lebensjahres gezahlt, sofern nicht vorher der Versicherungsfall eintritt und die Leistungen der Versicherung in Anspruch genommen werden.

Worauf muss man vor dem Abschluss einer Pflegezusatzversicherung achten?

Fast alle Versicherungsgesellschaften bieten ein oder mehrere Modelle einer Pflegezusatzversicherung an. Zum Teil gravierende Unterschiede gibt es in den Leistungen und Schadenansprüchen der einzelnen Anbieter.

Bevor Sie einen Vertrag abschließen, sollten Sie unbedingt die einzelnen Angebote der Versicherer vergleichen und sich genau mit den Anforderungen der Verträge auseinandersetzen.

Je nachdem für welches Modell Sie sich letztendlich entscheiden, gilt es, zu beachten, welche Leistungen gezahlt werden. Wenn Sie sich für ein Pflegetagegeld entscheiden, wie hoch fällt dieses aus und welche Leistungen können damit abgedeckt werden?

Müssen Leistungsnachweise vorgelegt werden um die Zahlung der Versicherung zu erhalten?

Wie lange dauert es in der Regel bis der Leistungsanspruch anerkannt wird? Hier kann eine zu lange Dauer finanzielle Folgen für den Versicherer haben, wenn die Zahlung der Versicherung zu lange auf sich warten lässt.

Zahlt meine Versicherung auch bei häuslicher und privater Pflege oder ist nur die Pflege durch einen professionellen Dienstleister abgedeckt?

Können auch Unterkunftskosten von meiner Versicherung abgedeckt werden?

Verzichtet die Versicherung bei Eintritt in den Pflegefall auf weitere Zahlungen des Beitrags oder muss der Beitrag auch im Pflegefall weitergezahlt werden?

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit um alle Angebote zu vergleichen und sich das optimale Leistungsmodell zu Ihrer Situation zu suchen. Manchmal sind andere Sparmaßnahmen eine bessere Option um im Alter finanziell abgedeckt zu sein.

Ein Fazit zur Pflegezusatzversicherung

Schnell kann es durch einen Unfall passieren, dass man auch in jungen Jahren zum Pflegefall wird. Die meist hohen Kosten werden durch die gesetzliche Krankenkasse nicht ausreichend aufgefangen. Ein finanzielles Risiko entsteht. Die Pflegezusatzversicherung kann all diejenigen auffangen, die nicht für den Fall der Fälle über einen hohen Betrag auf dem Sparkonto verfügen, mit dem die anfallenden Kosten der Pflege abgedeckt werden können.

Wer seinen Verwandten nicht im Alter zu finanziellen Last werden möchte, sollte schon früh über den Abschluss einer zusätzlichen privaten Pflegeversicherung nachdenken. Je früher man sich zum Vertragsabschluss entschließt, desto geringer sind die monatlichen Kosten für die Versicherung. Wer sich im Alter nicht mit unbezahlten Rechnungen herumschlagen möchte, der ist mit einer günstigen Versicherung gut bedient.

Bevor die Versicherung abgeschlossen wird, ist es sinnvoll sich einmal zu überlegen, welches Versicherungsmodell im Alter das beste zur angestrebten Situation darstellt. Wer unter keinen Umständen in einem Pflegeheim betreut werden möchte, der sollte sich am besten mit dem Modell des Pflegetagegelds auseinandersetzen, da hier das gezahlte Geld der Versicherung nach eigenem Wunsch eingesetzt werden kann. So lässt sich der Wunsch von der heimischen Betreuung am besten durchsetzen.

In manchen Fällen kann es aber auch sein, dass ein völlig anderes Sparmodell besser zu Ihren persönlichen Vorstellungen von der Pflege im Alter passt. Ein Vergleich der unterschiedlichen Versicherungsmodelle sowie verschiedener Sparmaßnahmen ist in jedem Fall sinnvoll.
Nur wer sich im Alter keine Sorgen um die finanzielle Regelung seiner Pflegesituation machen muss, der kann der Zukunft entspannt entgegen gehen.
Der Abschluss einer zusätzlichen Pflegeversicherung für Notfälle und die Absicherung im Alter ist also für jeden eine sinnvolle finanzielle Maßnahme.